Im Zuge der Anschaffung von neuer Hardware für das AS209844 und der Migration innerhalb des Rechenzentrums habe ich einige Änderungen an dem bisherigen IP-Backbone vorgenommen. Bisher erfolgte das Routing innerhalb des Netzwerks über einen zentralen Router, der auch gleichzeitig an die Transit-Provider und Peering-Punkte angebunden war. Dieses Konstrukt löse ich nun aufgrund der Verteilung der Hardware und des Netzwerks über mehrere Rechenzentren durch eine neue IGP-Lösung ab. Durch das neue Netzwerkkonstrukt und die gestiegene Anzahl der Router ist ein Full-Mesh, das bisher betrieben wurde, nicht mehr sinnvoll zu verwalten.

Zwischen den Rechenzentren und den Routern kommt nun das Routing-Protokol IS-IS zum Einsatz, das die Loopback-IPs der Router zwischen diesen und einem Route-Reflector austauscht. Über die Loopback-IPs sind die Router per Multihop-BGP an die Route-Reflector angebunden. Seitens der Edge-Router werden alle Routen (Full-Table + Default-Route) an die Route-Reflector übertragen. Der Route-Reflector überträgt dann die Default-Route und die notwendigen internen Routen an die jeweiligen Core-Router weiter. Gleichzeitig übertragen die Core-Router die lokalen Routen an den Route-Reflector und darüber an die Edge-Router, sodass der Rückweg der Datenpakete ermöglicht wird. Das IS-IS ist in jeweils eine Area pro Rechenzentrum aufgeteilt. Der vordere Teil der Area-ID ist der jeweilige numerische Ländercode (Ländervorwahl, 49 = DE, 43 = Österreich), danach folgt eine eindeutige ID des Rechenzentrums.

Durch das neue Netzwerkdesign wird der Konfigurationsaufwand für die Implementierung von neuen Routern massiv veringert und durch den Einsatz eines Link-State Routingprotokolls werden die verfügbaren Netzwerk-Pfade deutlich besser ausgenutzt (Multipathing). Auch ist es nicht mehr notwendig das Netzwerk als Full-Mesh bzw. mit privaten AS-Nummern (eBGP als IGP) aufzubauen.